
Frage 1:In Bezug auf die Energiewende, weshalb werden E-Autos so stark in den Vordergrund gerückt? In meinen Augen sind diese nicht für ein mobiles Deutschland geeignet, da wir nicht die Möglichkeiten haben durch regenerative Energien genug Strom für alle Haushalte zu produzieren. Vorausgesetzt, dass diese erschwinglich sind. In meinen Augen sollten andere Antriebe subventioniert werden wie z.B. Methanol.
siehe Antwort Kernfrage 11
Frage 2:Also die DDR war damals ja kein „richtiger“ Sozialismus. Ich bin selbst Sozialist und finde, dass es damals eben nicht so war. Wieso gibt es so viele DDRler in der Linken und wieso trennen sie sich nicht ab?
Eine Wurzel der heutigen Linkspartei war die Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), der auch viele ehemalige SED-Mitglieder angehörten. Viele von ihnen wollten einen besseren Sozialismus als den der DDR und sie haben sich deshalb auch nach 1990 politisch engagiert. Sie haben ihre Lebenserfahrungen, ihre neu gewonnenen Einsichten und ihre politischen Überzeugungen auch in die Linkspartei eingebracht und für viele ist es selbstverständlich, dass sie heute dort Mitglied sind.
Frage 3:Ich möchte jetzt nicht wie ein Flüchtlingshasser oder Rassist klingen, aber es macht mich sauer, dass die Flüchtlinge/Ausländer so unhöflich sind! Ich verstehe auch nicht, warum sie so teure Sachen haben z.B. teure Markenklamotten oder teure Autos, warum haben die sowas, wenn die nicht mal arbeiten gehen! Ich geh für mein Geld arbeiten, aber die nicht?! PS: Ich möchte wirklich nicht rassistisch klingen oder wie ein Flüchtlingshasser.
Geflüchtete sind wie alle Menschen: es gibt jene, die höflich sind, andere sind unhöflich. Das hängt auch immer von der jeweiligen Situation ab. Geflüchtete unterfallen in Deutschland dem sog. Asylbewerberleistungsgesetz. Darin sind Sätze geregelt, die Menschen in Abhängigkeit ihrer Lebenssituation erhalten. Wenn eine alleinstehende Person beispielsweise in einer Gemeinschaftsunterkunft leben muss, erhält sie aktuell 135€ pro Monat und muss davon alles finanzieren: Essen, Kosten für Bus und Bahn, Klamotten etc. Das reicht kaum aus um die täglichen Bedarfe abzudecken.
Frage 4:Zu uns an die Schule kommt regelmäßig die Bundeswehr zu Informationsveranstaltungen für die Berufsorientierung, nun soll dies abgeschafft werden, was sagen Sie dazu?
Wir finden die Bundeswehr hat an Schulen nicht zu suchen. Der Beruf des/ der Soldat_in ist kein gewöhnlicher Job. Er ist gefährlich und mit moralischen Fragen verbunden. Dafür sollte niemand an der Schule in einem „coolen“ Planspiel begeistert werden. Wir treten für eine friedliche Welt ein und sehen das Engagement der Bundeswehr im Ausland kritisch.
Frage 5:Es unterrichten ja zurzeit schon viele nicht studierte Lehrer. Wie sehen Sie dieses Problem, dass es zu wenig Lehrer gibt?
Das Problem des Lehrernachwuchses haben wir in der letzten Legislaturperiode durch die Einstellung neuer Lehrer_innen und die Erhöhung der Gehälter zu lösen versucht. Ebenso wurden und werden Seiteneinsteiger_innen für ihre neue Aufgabe qualifiziert. Das war notwendig, um den Unterricht abzusichern. Es wird allerdings nicht ausreichen, den Lehrer_innennachwuchs in der Zukunft zu sichern. Wir haben außerdem die Kapazitäten für das Lehramtsstudium an der Uni Potsdam ausgebaut.
Frage 6:Wie wichtig sind Ihnen eine gute Bildung und die Voraussetzungen dafür?
Eine gute Bildung öffnet Türen und Lebenschancen. Wir wollen, dass alle Menschen einen Zugang zu guter Bildung haben und ihre Talente entfalten können. Deshalb dürfen ungünstige soziale Voraussetzungen kein Hinderungsgrund sein. Wichtig ist vor allem, dass Bildung kostenfrei ist und alle Kindern und Jugendlichen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen.
Frage 7:Finden Sie, dass genug Geld in die Bildung fließt?
Nein, obwohl es unter rot-rot schon ein wenig besser geworden ist.
Frage 8:Wie stehen Sie dazu, dass die Leistungen der Schüler immer schlechter werden und sie damit nicht ausbildungsreif sind? Hätten Sie einen Plan?
Die Ergebnisse der Studien ist differenziert und muss auch differenziert ausgewertet werden. Kritisch zu hinterfragen sind auch die Ergebungsgrundlagen. Ein Blick auf die verschiedenen Bildungsvergleiche zeigt aber deutlich, dass die soziale Herkunft der Schüler_innen noch immer wesentlich für ihren Bildungserfolg ist. Hier muss angesetzt werden, mit längerem gemeinsamen Lernen, der Unterstützung Schwächerer, Ganztagsangeboten, besseren Betreuungsrelationen und mehr individueller Zuwendung.
Frage 9:Das Wahlalter ist bei der Landtagswahl auf 16 Jahre abgesenkt worden. Könnten Sie sich vorstellen, dass Jugendliche ab 14 Jahren auch schon wählen gehen dürfen?
Die Absenkung des Wahlalters auf 16 ist in Brandenburg auf unsere Initiative erfolgt. Das finden wir nach wie vor richtig und diskutieren gerne über eine weitere Absenkung des Wahlalters. Aber egal ob 18, 16 oder 14: das Grundproblem bei der Beschränkung des Wahlalters wird immer sein, dass es eine willkürlich festgesetzte Grenze ist. Die wesentliche Frage ist: wie können wir Kinder und Jugendliche altersgerecht von Anfang politisch mitbestimmen lassen?
Spezialfragen
Weiterhin sind bei uns einige Fragen „Spezialfragen“ eingegangen, die nur an einzelne Parteien gerichtet waren.
Die Antworten auf diese Fragen findet ihr hier.
*Hinweis: Auch BVB/Freie Wähler sowie die AfD Brandenburg haben die Fragen und Forderungen unserer Aktion Jugend fragt nach! erhalten. Leider haben wir seitens der Parteien nie eine Antwort erhalten. Die SPD hat die Kernfragen, aber nicht die Spezialfragen beantwortet. Die CDU hat die Spezialfragen, aber nicht die Kernfragen beantwortet.
