Wählen mit 16 – Schottland löst Polemik in UK aus

Nur wenige Wochen nach der Ankündigung des schottischen Parlaments, das allgemeine Wahlalter für regionale und nationale Wahlen zu senken, hat in Großbritannien eine heftige Diskussion um diesen Schritt begonnen. Grund dafür ist das Referendum, das Premier James Cameron über die EU abhalten will.

Bei der für 2017 angesetzten Abstimmung dürfte Schottlands Jugend über die Zukunft aller Briten mit entscheiden – als einzige im  Vereinigten Königreich, das in dieser Frage alles andere als „vereinigt“ ist. Das  bringt die konservative Regierung, die der Absenkung des Wahlalters historisch bedingt ablehnend gegenübersteht, in ernste Schwierigkeiten, denn alle anderen Parteien setzen sich für eine Wahlalterabsenkung ein.

Angesichts der pikanten Situation sind auch schon einige Mitglieder der Tories, wie zum Beispiel der ehemalige Minister Damian Green, dazu bereit, der Jugend mehr politische Rechte zuzustehen. James Cameron äußert sich hingegen klar dagegen und befürwortet ein Wahlalter mit 18. Er hält sich allerdings eine Hintertür offen und hat bereits angekündigt, dass alle Parlamentarier in dieser Frage eventuell nach eigenem Gewissen abstimmen könnten. In Verbindung mit der Opposition ergäbe dies eine großzügige Mehrheit. Es gibt einen Grund für Hoffnung auf eine Wahlalterabsenkung im Vereinigten Königreich.