In einer Studie untersuchte UNICEF die Lebenszufriedenheit von Kindern und Jugendlichen in 29 Industrienationen – Deutschland belegte in der Selbsteinschätzung nur Platz 22. Jeder siebte deutsche Jugendliche sei unzufrieden, obwohl Deutschland in ebenfalls untersuchten Feldern wie Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit, Bildung, Verhalten und Risiken sowie Wohnen und Umwelt sehr gut abschnitt. Laut Daten von Eurostat, OECD, PISA, WHO und der Weltbank aus den Jahren 2009 und 2010 liege Deutschland hier im oberen Drittel: Demnach befinden sich 96 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren in der Schule oder in einer Ausbildung. Der Anteil der Jugendlichen, die rauchen, Drogen nehmen und Alkohol trinken, sei in den vergangen Jahren deutlich gesunken, ebenso die Gewaltbereitschaft. Zufriedener seien dagegen die Jugendlichen in den Niederlanden und skandinavischen Ländern.
Das Problem liegt laut Jürgen Heraeus, dem Vorsitzende von UNICEF-Deutschland, im ständigen Leistungsdruck und dem geforderte formalen Erfolg. Zudem haben deutsche Jugendliche kaum Hoffnung und Perspektiven auf eine gerechte Teilhabe.
Um dagegen anzugehen spricht sich Heraeus für mehr Möglichkeiten der gesellschaftlichen Mitgestaltung durch Jugendliche aus. Man müsse Kindern und Heranwachsenden besser zuhören, ihnen Eigenverantwortung zugestehen. Dazu zählen auch politische Partizipationsmöglichkeiten, wie die Wahlen ab 16 Jahren. Als generelle Ziele formulierte UNICEF in Folge der Studie die Senkung der Kinderarmut sowie die Wahrung der Kinderrechte und mehr Kinderfreundlichkeit im Alltag.
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