Lesetipp: „Wähler und Nichtwähler zu Beginn des Wahljahres 2013 in Deutschland“

Kurz vor der Bundestagswahl im September 2013 möchten wir euch eine weitere Studie zum Thema Wähler_innen und Nichtwähler_innen empfehlen. Nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Forsa planen laut dieser Studie 30 Prozent der Wahlberechtigten, sich nicht an der Bundestagswahl zu beteiligen. Damit droht erstmals eine Wahlbeteiligung von unter 70 Prozent, und damit die niedrigste seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Bereits bei den Bundestagswahlen von 1998 bis 2009 war die Zahl der Nichtwähler_innen von 10,8 auf 18,1 Millionen gestiegen. Im Auftrag des Beirats der ProSiebenSat.1 Media AG untersuchte Forsa in einer umfassenden Studie die Ursachen dieser Entwicklung. Die Studie wird einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und steht hier zum freien Download zur Verfügung.

Einige ausgewählte Ergebnisse der Studie sind:

  • Die meisten Nichtwähler_innen verstehen sich als „Wähler_innen auf Urlaub“, ihre Wahlskepsis ist eher sporadisch. In der aktuellen Studie wird deutlich, dass es noch keine große Zahl von dauerhaften Nichtwähler_innen gibt, die nicht wieder als Wähler_innen gewonnen werden könnten.
  • Das fehlende Wahlengagement ist nicht etwa die Folge eines grundsätzlich mangelnden Politikinteresses. Während eine Mehrheit der Wähler_innen (80 Prozent) und auch der Unentschlossenen (65 Prozent) der Meinung ist, dass es für Einzelne sehr wichtig sei, was in der Politik vorgehe, glauben das nur 46 Prozent der Nichtwähler_innen. Je weniger die Menschen folglich die Auswirkungen der Politik auf ihr persönliches Leben erkennen können, desto skeptischer stehen sie der Stimmabgabe gegenüber. Insgesamt sind Nichtwähler_innen in deutlich geringerem Maße davon überzeugt, dass Wählen eine Art Bürgerpflicht darstellt oder dass die Stimmabgabe überhaupt etwas bewirkt. Entsprechend ist es vielen Nichtwähler_innen gleichgültig, wer die Wahlen gewinnt.

 

 

Quelle:ProSiebenSat.1 Media AG