Schaffen wir den Aufbruch in eine neue gesamteuropäische Zukunft?
Vertreter_innen aus Wissenschaft und Politik haben sich am Montag im Brandenburger Landtag mit Jugendlichen und Fachkräften der internationalen Jugendarbeit getroffen. Auf der ganztägigen Veranstaltung diskutierten sie über die Chancen und Herausforderungen für gute internationale Jugendprojekte. Denn internationale Jugendarbeit fördert nicht nur die teilnehmenden jungen Menschen und verbessert häufig die Situation vor Ort. Sie hilft auch dabei, Grenzen in den Köpfen zu überwinden.
Bei anderen Fachtagungen sind Erwachsene häufig unter sich. An diesem Montag jedoch hatten diejenigen, um die es geht, ein gehöriges Wörtchen mitzureden: Jugendliche, die im Rahmen der Förderprogramme ewoca³ und ewoca³(+) europäische Workcamp-Projekte umsetzen, stellten ihre Arbeit vor – und kamen mit denen ins Gespräch, die für die politischen, pädagogischen und finanziellen Rahmenbedingungen verantwortlich sind.
„Internationale Jugendarbeit kann einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen Ländern, Religionen und Kulturen leisten“, sagte Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. „Sie ist als Bildungsangebot besonders geeignet, junge Menschen auf neue Herausforderungen vorzubereiten und ihre kulturellen, interkulturellen, sozialen und demokratischen Kompetenzen zu stärken. Lernerfahrungen im Ausland erleben junge Menschen als Bereicherung. Sie können in schwierigen Zeiten Lebenswege positiv beeinflussen. Das Programmformat ewoca³ ist dafür ein gutes Beispiel.“ Zuvor hatte Prof. Dr. Andreas Thimmel von der Technischen Hochschule Köln bereits darauf hingewiesen, dass internationale Jugendarbeit auch eine wichtige Rolle bei der Integration von Flüchtlingen in eine internationale deutsche Migrationsgesellschaft spielen könne.
Eingeladen zum großen Ratschlag hatten der Landesjugendring Brandenburg und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e.V. (IBB e.V.) Der in Dortmund ansässige Verein ist der Träger der Förderprogramme ewoca³ und ewoca³(+). In diesem Rahmen setzen Träger der Jugendarbeit aus 17 europäischen Ländern von 2015 bis 2017 insgesamt 45 internationale Jugendprojekte um. „Das Engagement in diesen Projekten macht mir Mut“, sagt der Vorsitzende des IBB e.V., Matthias C. Tümpel. „In einer Zeit, in der es wieder Krieg in Europa gibt, und in der einige die europäische Idee in Frage stellen, ist es wichtiger denn je. Bund und Länder stehen gemeinsam in der Verantwortung, solche Angebote noch mehr Jugendlichen zugänglich zu machen.“
„Internationale Begegnungen sind Lernorte für interkulturelle Kommunikation, Verständigung, Versöhnung und Frieden“, sagt Sara Bonin, Vorstandsmitglied des Landesjugendrings Brandenburg. „Nach den Fachgesprächen heute bin ich guter Dinge, dass die Politik bereit ist, sich dieser Verantwortung zu stellen.“
Ihr Kontakt für weitere Informationen:
Melanie Ebell
Landesjugendring Brandenburg e.V.
Tel.: 0331 – 620 75 34
E-Mail: melanie.ebell@ljr-brandenburg.de
Katharina Teiting
Internationales Bildungs- und Begegnungswerk e.V.
Tel.: 0231 – 952 096 26
E-Mail: teiting@ibb-d.de
Über die Veranstalter der Tagung:
- Der Landesjugendring Brandenburg e.V. (LJR) ist die Arbeitsgemeinschaft der landesweit tätigen Jugendverbände. Er wurde 1990 gegründet und setzt sich aus derzeit 30 Jugendverbänden und den Stadt- und Kreisjugendringen zusammen. Der LJR ist unparteilich und überkonfessionell. www.ljr-brandenburg.de
- Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e.V. (IBB e.V.): Grenzen überwinden – mit diesem Ziel arbeitet das IBB seit seiner Gründung im Jahr 1986 mit Sitz in Dortmund. Es organisiert internationale Begegnungen, Studienfahrten, Konferenzen, Seminare und Trainings für alle Altersgruppen, um gesellschaftliches Engagement zu unterstützen und zivilgesellschaftliche Netzwerke zu stärken. Mit interkultureller Bildung hilft es beim Abbau von Diskriminierungen und unterstützt Schritte zu einer friedlichen und gerechten Gesellschaft. Das IBB ist zertifizierter Träger der Erwachsenenbildung und der politischen Bildung sowie anerkannter Träger der Jugendhilfe. www.ibb-d.de
Über die Förderprogramme:
- ewoca³ ist ein Förderprogramm des IBB e.V., gefördert vom Land Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Mercator. Es unterstützt und ermöglicht internationale Jugendbegegnungen unter Beteiligung von nordrhein-westfälischen Jugendeinrichtungen. In den Jahren 2015 bis 2017 führen zwölf trinationale Projektpartnerschaften 36 Workcamps in 15 europäischen Ländern durch.
- ewoca³ (+) – for everyone! ist ein Programm des IBB e.V., gefördert aus Mitteln des Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes. Im Rahmen von ewoca³(+) finden von 2015 bis 2017 neun internationale Workcamps statt. ewoca³(+) entwickelt das Programm ewoca³ weiter, um internationale Jugendbegegnungen im ewoca-Format auch unter Beteiligung von Jugendeinrichtungen aus Brandenburg, Schleswig-Holstein und Thüringen zu ermöglichen.
Mehr Informationen: www.ewoca.de
Fotos: Landesjugendring Brandenburg e.V.